Valerie Fritz

Die österreichische Cellistin Valerie Fritz erforscht ihr Instrument von Elektronik bis Darmsaiten, in zeitgenössischer wie klassischer Musik. Gleichermaßen offen und mit Sinn für Details geht sie auf Werke und Publikum zu. Mit ihrem breiten Repertoire beweist sie – häufig in eigenen Konzertprogrammen und neuen Aufführungsformaten –, wie stark alle Stilistiken vom Blick über den jeweiligen Tellerrand profitieren.

Valerie Fritz ist solistisch und in Kammermusikbesetzungen auf Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem TRANSIENT Impulsfestival, dem Schumannfest der Tonhalle Düsseldorf oder listening closely zu hören. Ihr Repertoire erarbeitet sie dabei in direktem Austausch mit Komponist*innen wie Helmut Lachenmann, Thomas Larcher oder Georg Friedrich Haas. Gleichzeitig ist sie Teil des Ensembles NAMES und spielt regelmäßig mit der Camerata Salzburg. »Ich bin niemand, die extrem technisch denkt«, beschreibt die Cellistin ihren Zugang zu zeitgenössischen wie klassischen Werken. »Am wichtigsten ist immer die eigene Klangvorstellung, von der aus ich am Instrument auf die Suche gehe, um ihr gerecht zu werden.«

Valerie Fritz ist erste Preisträgerin des Berlin Prize for Young Artists und des Mainardi Cello Wettbewerbs sowie Stipendiatin der concerto21 Stiftung. Aktuell studiert sie am Mozarteum Salzburg bei Clemens Hagen. Als Leiterin der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik – Sektion Tirol kuratiert sie außerdem die Konzertreihe noiz//elektrorauschen. Ihre Faszination für aktuelle Klänge gibt sie in Workshops an Schulen und Universitäten an Kinder und Jugendliche weiter.

Valerie Fritz kam schon in ihrer Kindheit in Tirol mit aktueller Musik in Berührung: Als sie acht Jahre alt war, schrieb ihre Mutter für sie das Stück Geisterstunde, das die junge Musikerin mit den Spieltechniken zeitgenössischer Musik vertraut machte. Auftritte mit dem European Union Youth Orchestra und dem Orchester der Lucerne Festival Academy sowie die Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen oder der Internationalen Ensemble Modern Akademie zeigten in der Folge schon früh die Vielseitigkeit der Cellistin. Auf der Bühne versteht Valerie Fritz sich heute als eine Art Reiseleiterin, die Begeisterung, tiefe Einblicke und eigenes Erleben mit dem Publikum teilt und dem Gegenüber gleichzeitig Raum lässt zum Herumschweifen und für persönliche Erfahrungen: »Ich möchte nicht sagen, dass ein Konzert ›berühren‹ soll, das klingt mir zu romantisch, aber ich will, dass das Publikum anders rausgeht, als es reingegangen ist.«